Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit. Um die im 19. Jahrhundert entstandenen missionarischen Initiativen besser zu koordinieren, rief Papst Pius XI. 1926 erstmals den Weltmissionssonntag aus. Jedes Jahr wird seither in rund 100 Ländern für die soziale und pastorale Arbeit der katholischen Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen der Welt gesammelt.
In diesem Jahr stehen die Jahresaktionen der katholischen Hilfswerke in Deutschland (missio, Adveniat, Misereor, Renovabis und Kindermissionswerk "Die Sternsinger") unter dem Motto "Frieden leben. Partner für die Eine Welt". Zum ersten Mal setzen die Werke in Zusammenarbeit mit den Diözesanstellen Weltkirche der (Erz-)Bistümer auf ein gemeinsames Thema für das gesamte Kirchenjahr und betonen damit die verschiedenen Facetten der internationalen Friedensarbeit der katholischen Kirche.
Angesichts der weltweiten Corona-Pandemie standen die missio-Aktionen rund um den Monat der Weltmission im Oktober unter dem Leitwort "Selig, die Frieden stiften - Solidarisch für Frieden und Zusammenhalt". Im Fokus: unsere Partnerländer in Westafrika. Gäste aus Niger, Mali und Burkina Faso waren virtuell in den bayerischen Diözesen und im Bistum Speyer zu Gast. Bischof Jonas Dembelé reiste persönlich aus Mali an und stellte nach der vorgeschriebenen Quarantäne bei Veranstaltungen und in Vorträgen - die online übertragen wurden - seine Friedens- und Versöhnungsarbeit vor.

Sonntag der Weltmission im Passauer Dom
Der Weltmissionssonntag 2020 wurde am 25. Oktober gefeiert. Der bundesweite Höhepunkt und Abschluss fand im Passauer Dom statt. Die Fernsehübertragung des Festgottesdienstes können Sie sich auf unserer Facebook-Seite noch einmal ansehen: Feierlicher Abschluss des Monats der Weltmission im Passauer Dom>>
Schwerpunktregion Westafrika

„SELIG, DIE FRIEDEN STIFTEN" – Das Wort aus der Bergpredigt und Leitwort zum Monat der Weltmission 2020 ist unglaublich aktuell. Wie schwer ein friedliches Miteinander den Menschen fällt, zeigt sich in den vergangenen Jahren leider in besonderer Weise für unsere Schwerpunktregion. Gerade jetzt in Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie stehen wir SOLIDARISCH FÜR FRIEDEN UND ZUSAMMENHALT Seite an Seite.
In Westafrika lebten Menschen verschiedener Religionen und Ethnien lange friedlich zusammen. Derzeit werden die Länder der Sahelzone jedoch zunehmend zum Schauplatz von Anschlägen, Übergriffen und religiös aufgeladener Gewalt.
Das Plakat zum Weltmissionssonntag zeigt den Friedenszweig aus dem Logo des gemeinsamen weltkirchlichen Jahresthemenfelds "Frieden leben. Partner für die Eine Welt". In den Blättern sind die Porträts unserer Partner aus Westafrika zu sehen, die während des Weltmissionsmonats im Oktober über die Situation in ihren Ländern berichten werden.
Webdossier
Bitte auf das Bild klicken. Webdossier öffnet sich in einem neuen Fenster.
Alternativ können Sie das Webdossier auch direkt über diesen Link öffnen https://www.missio-multimedia.de/westafrika.
Jetzt #Zusammenhalten! – Bundesweite Solidaritätsaktion
Durch das erklärende Leitwort "Solidarisch für Frieden und Zusammenhalt", das dem ursprünglichen Motto des Weltmissionsmonats zur Seite gestellt wurde, wird deutlich, dass das Bibelwort aus der Bergpredigt "Selig, die Frieden stiften" in Zeiten der weltweiten Covid 19-Krise neue Aktualitität gewonnen hat. Schon vor der Pandemie wurde das Miteinander in Westafrika von Gewalt und terroristischen Anschlägen erschüttert. Nun verstärken die Auswirkungen der Krise Spannungen und Gewalt und gefährden den sozialen Frieden. Die Menschen in den Ländern der Sahelzone sorgen sich angesichts der Auswirkungen der Coronapandemie um ihre Existenz.
Gemeinsam haben wir uns am Sonntag, 18. Oktober, zu einem bundesweiten missio-Aktionstag vernetzt. Mit wem oder wie halten Sie mit anderen zusammen – in Zeiten von Corona und auch sonst? Dankeschön für Ihre Beteiligung unter dem Hashtag #zusammenhalten! Das Ergebnis sehen Sie hier in unserer Bildergalerie>>
Unsere Gäste 2020
Bischof Jonas Dembelé
„Die Krise betrifft uns alle – nur gemeinsam können wir sie lösen.“
Monsignore Jonas Dembelé ist Bischof von Kayes und Vorsitzender der Bischofskonferenz von Mali.„Der Terrorismus ist wie ein Krebsgeschwür,“ sagt der Bischof. „Man bekämpft ihn an einer Stelle. Dann tritt er an einer anderen wieder auf.“ 2012 brach im Norden des Landes die Tuareg-Rebellion aus, es folgte der Aufstieg von Terrorgruppen wie AQIM (al-Qaida im Maghreb), Ansar Dine, Islamischer Staat und einigen anderen. Viele dieser islamistischen Kämpfer hatten zuvor in Libyen an der Seite von „Revolutionsführer“ Gaddafi gestanden. Sie flohen nach Mali, nachdem Gaddafi 2011 abgesetzt und getötet worden war. Seit 2013 versuchen die ehemalige Kolonialmacht Frankreich und die Vereinten Nationen (UNO) nun, Mali militärisch zu stabilisieren. Am UNO-Einsatz MINUSMA (etwa 12.000 Soldaten) ist auch die deutsche Bundeswehr mit inzwischen bis zu 1.100 Soldaten beteiligt.
In den Städten des Nordens gab es eine Weile wegen der Krise kaum noch kirchliches Leben. Aus der Stadt Gao mussten die Priester fliehen, derzeit kümmert sich eine engagierte Laiengemeinde um die Pfarrei. Im Süden nahe Karangasso wurde 2017 eine kolumbianische Ordensschwester entführt; sie befindet sich (Stand: März 2020) noch immer in der Hand der Kidnapper. Tausende Menschen verlassen ihre Heimatorte und ziehen in Richtung Bamako. Am Rande der Hauptstadt wachsen die Elendsquartiere – es sind ärmliche Notquartiere auf Müllkippen und Bauruinen. Auch eine Region wie Kayes an der Grenze zu Senegal und Guinea spürt die Auswirkungen. „Wir müssen endlich verstehen“, sagt Bischof Jonas Dembélé, der auch Vorsitzender der Bischofskonferenz von Mali ist, „dass wir keine Krise im Norden haben. Wir haben eine Krise in ganz Mali!“
>>Video: "Die Mission heißt Frieden" (9:27 min.)

Am Pfingstmontag hat Papst Franziskus seine Botschaft zum Sonntag der Weltmission 2020 veröffentlicht. Das Thema seiner diesjährigen Botschaft lautet "Hier bin ich, sende mich" (Jes 6,8). Hier lesen Sie die Papst-Botschaft im Wortlaut >>
Aufruf der deutschen Bischöfe zum Weltmissionssonntag 2020
Liebe Schwestern und Brüder,
"Selig, die Frieden stiften" (Mt 5,9). Diese Seligpreisung Jesu ist das Leitwort zum Monat der Weltmission 2020. Auch in unserer Zeit ist sie hoch aktuell. Wie schwer ist es doch, Frieden zu halten und zu fördern!
Die diesjährige Aktion der Missio-Werke lenkt den Blick auf Westafrika. In dieser Region lebten lange Zeit Menschen verschiedener Religionen und Ethnien friedlich zusammen. Gegenwärtig wird sie aber immer mehr zum Schauplatz von Anschlägen und Übergriffen. Mit Sorge nehmen wir wahr, wie dort Konflikte religiös aufgeladen werden, um Menschen gegeneinander aufzubringen und Gewalt anzufachen. Durch die Corona-Pandemie haben sich die Lebensbedingungen der Menschen zusätzlich verschlechtert.
Die Kirchen in Westafrika setzen sich durch interreligiöse Zusammenarbeit gegen den Missbrauch von Religion ein. Sie helfen, dass Konfliktparteien aufeinander zugehen und miteinander sprechen. Wo Menschen sich auf die Friedensbotschaft ihrer Religion besinnen, können sie gemeinsam Konflikte lösen, weichen verhärtete Fronten auf und Frieden wird möglich.
"Selig, die Frieden stiften." Mitten in unserer von Unfrieden geplagten Welt beruft und befähigt Gott Menschen, Friedensstifter zu sein. Wir bitten Sie: Setzen Sie am Weltmissionssonntag ein Zeichen. Beten Sie für unsere Schwestern und Brüder, die sich aktiv für Frieden und Versöhnung einsetzen! Unterstützen Sie bei der Kollekte am kommenden Sonntag die wichtigen Initiativen von missio!
Reportagen und Filme aus Westafrika
Tiefere Einblicke in die Situation vor Ort und die wichtige Arbeit der Kirche geben unsere Reportagen, die im Laufe des Jahres im missio magazin >> erschienen sind:
und die Filme, die wir zusammen mit dem Michaelsbund über die diesjährige Beispielregion und unsere Gäste produziert haben. Die gesamte Playlist zum Monat der Weltmission finden Sie unter dem Menü-Symbol rechts oben:
Eindrücke von der Delegationsreise nach Senegal im Februar 2020
Film: Helmut Degenhart
Materialien zum Weltmissionsmonat 2020 zum Download
Weiterführende Informationen:
- Webseite des Bistums Passau:
- Rückblick auf den Weltmissionsmonat 2019 – Nordostindien
Weltmissionsmonat 2019 – Nordostindien
- Rückblick auf den Weltmissionsmonat 2018 – Äthiopien
Weltmissionsmonat 2018 – Äthiopien
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