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Diese Schule verändert Leben


17. August 2021
Die 19-jährige Ndeye hat ein schweres Schicksal. Die junge Frau mit schmalem Gesicht und großen Augen, drückt sich scheu gegen die Mauer der Eingangspforte. Seit zwei Monaten ist sie verheiratet. Doch ihr Mann, ein Matrose, ist oft auf See. Unter Tränen erzählt sie, wie schlecht sie von ihrer neuen Familie behandelt wird: „Sie geben mir nicht genug zu essen. Und gestern haben sie aus Wut über mich sogar meine Schulhefte weggeworfen.“
© Jens Böthling - missio München

Ndeye leidet stark unter ihrer häuslichen Situation, doch abgeben möchte sie sich mit ihrem Schicksal nicht länger. Ndeye möchte ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen und nicht weiter nur von ihrem Mann und dessen Familie abhängig sein.

Das Eintrittsticket in eine bessere Zukunft

Ihr Wille und der starke Wunsch nach einer besseren, selbstbestimmten Zukunft hat die junge Frau zum Ausbildungszentrum Claire Amitié gebracht. Claire Amitié befindet sich in der Stadt Thiès, im zentralen Westen Senegals, und heißt wörtlich übersetzt so viel wie „Wahre Freundschaft“. Hier erhalten 144 junge Christinnen und Muslimas die Möglichkeit, eine ganzheitliche dreijährige schulische, berufliche und praktische Ausbildung zu absolvieren und am Ende einen staatlich anerkannten Berufsabschluss zu erlangen.

Gerade in ländlichen Gebieten des Senegals ist das Leben oft beschwerlich. Hier leben 38 Prozent der Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Eine solide Schul- und Berufsausbildung bleibt insbesondere den Mädchen verwehrt, da viele von ihnen sehr jung verheiratet werden oder schon früh zum Lebensunterhalt der Familie beitragen müssen.

Psychologische Betreuung für traumatisierte Frauen

Claire Amitié ist für die jungen Frauen die Eintrittskarte in eine selbstbestimmte Zukunft.

Neben dem Unterricht in verschiedenen Fächern wie z.B. Englisch, Mathematik oder den Grundlagen der IT erlernen sie hier auch das Schneidern, Kochen und Backen und werden täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt.

Mädchen, die Traumatisches erlebt haben, werden zudem wöchentlich von psychologischem Fachpersonal betreut. Für viele der Mädchen ist Claire Amitié aber noch viel mehr als nur ein Ausbildungszentrum. Sie erfahren hier zum ersten Mal Wertschätzung, Anerkennung und die Unterstützung und Gemeinschaft, die ihnen ihre eigenen Familien meist nicht geben konnten. Claire Amitié ist ihr sicherer Hafen, ihre zweite Familie. 

Jetzt spenden und Frauen im Senegal stärken!

Senegal Claire Amitie Ausbildungszentrum KarteSTECKBRIEF CLAIRE AMITIÉ

Land:
Senegal / Diözese Thiès
Begünstigte: Benachteiligte Mädchen und junge Frauen aus schwierigen familiären Verhältnissen ohne Schulabschluss
Ziele:
• Chance auf ein selbstbestimmtes Leben durch Erlernen eines Berufs
• Qualifizierung für eine Arbeitsstelle oder Gründung eines Kleinstunternehmens
• Selbstbestimmte Teilhabe am familären und gesellschaftlichen Leben
• Positive Persönlichkeitsentwicklung
Maßnahmen:
• Dreijährige Ausbildung mit staatlich anerkanntem Berufsabschluss
• Anschaffung von 10 Nähmaschinen für das Zentrum Claire Amitié
• Mediation und Konfliktberatung für die Familien der Mädchen
• Einzel-, Gruppen- und Familientherapien mit einem qualifizierten Psychologen zur Bewältigung erlebter Traumata

„Sie fühlen sich wohl in ihrer Haut“

Louise Ndione, Leiterin von Claire Amitié ist spürbar stolz auf ihre Schülerinnen: „Wenn sie ihren Abschluss in der Tasche haben, verlassen unsere jungen Frauen Claire Amitié mit Unternehmergeist. Sie fühlen sich wohl in ihrer Haut.“ Hierbei ist es nicht entscheidend, ob Christin, Muslima, arm oder reich. Louise Ndiones Mission ist es, jedes Mädchen, unabhängig von Religion und Herkunft zu begleiten und den Grundstein für eine bessere Zukunft zu legen.

Senegal Claire Amitie Folgeprojekt kopf
„Wenn sie ihren Abschluss in der Tasche haben, verlassen unsere jungen Frauen Claire Amitié mit Unternehmergeist.“

Louise Ndione, Projektverantwortliche des Zentrums Claire Amitié in der Diözese Thiès

Und ihre Mission geht auf: Nicht selten haben Absolventinnen des Ausbildungszentrums in der Vergangenheit Großes erreicht und durch ihr Schaffen das Wohlergehen der Ortsgemeinschaft bereichert.

so wirkt ihre spende

Starke weibliche Vorbilder schaffen starke Frauen

So wie Germaine Faye. Die Gründerin einer Plastik-Recycling-Firma lässt den achtlos weggeworfenen Plastikmüll in Thiès sammeln, waschen und wiederverwerten. Das hierbei entstehende Granulat verkauft sie in die Hauptstadt Dakar, wo es zum Beispiel zu Plastikmöbeln weiterverarbeitet wird. Ihre Firma schafft so nicht nur Abhilfe für das Müllproblem der Stadt und neue Produkte durch ein Upcyling-Verfahren, sondern dank ihr entstehen auch Arbeitsplätze für die Dorfgemeinschaft.

claire amitie landingpage JBO fayeLouis Ndione besucht Germaine Faye in ihrem Betrieb in Thiès Foto: Jens Böthling

Aber der Erfolg von Germaine Faye und vieler anderer Absolventinnen von Claire Amitié macht noch mehr mit den Menschen vor Ort. Langsam, aber stetig, vollzieht sich ein Wandel: Das Ausbildungszentrum schafft Bewusstsein dafür, dass mit Unterstützung durch andere starke Frauen neue, selbstbestimmte Wege möglich sind - auch wenn der Weg für Frauen im Senegal durch langjährige Traditionen und Verhaltensmuster oft vorbestimmt scheint. Und dass diese neuen Wege nicht nur die Eigenständigkeit, finanzielle Unabhängigkeit und das Ansehen junger Frauen stärkt, sondern auch ganze Dorfgemeinschaften bereichern und voranbringen können.

 

Helfen auch Sie mit Ihrer Spende, dass Frauen gestärkt werden und bei Claire Amitié neuen Lebensmut fassen.
Werden Sie Chancengeber/in für junge Frauen und Dorfgemeinschaften im Senegal!

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Stichwort: Frauen stärken im Senegal
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