Ein Leben mit Momenten des Lichts – die fehlen Almaz Bogale schon seit langem. Wie alt sie genau ist, weiß sie nicht. Doch eines ist sicher: In ihrem Heimatland Äthiopien gehört sie zu den hochbetagten Menschen. „Ich habe viele Jahre lang hart gearbeitet“, erzählt die Seniorin. „Das, was ich verdiente, reichte gerade zum Leben. Geld für das Alter habe ich nicht.“ Nun ist Almaz alt. Ihre Augen werden von Tag zu Tag schlechter. Wenn sie nicht bald operiert wird, könnte sie gänzlich erblinden.
In Äthiopien gibt es kein flächendeckendes Rentensystem. Menschen aus einfachen Verhältnissen sind im Alter gänzlich auf die Unterstützung durch die Familie angewiesen. Almaz hat keine Angehörigen. Sie hat nichts zu essen, kein Geld für Kleidung und kann keinen Arzt bezahlen. Almaz ist ganz allein. Muss sie nun auf der Straße für ihren Unterhalt betteln?
Ordensschwestern versorgen Alleingelassene
Unsere Projektpartnerinnen, die Ordensschwestern der Kongregation „Divine Providence“ (göttliche Vorhersehung), helfen: Menschen ohne Familie, die sich aufgrund ihres hohen Alters nicht mehr allein versorgen können, sollen nicht dazu gezwungen sein, auf der Straße zu betteln. Im Kloster in Dawro Konta im Süden Äthiopiens erhalten die Hochbetagten warme Mahlzeiten, die gemeinsam eingenommen werden. Das Essen in Gemeinschaft stärkt auch auf seelischer Ebene. Die Schwestern verteilen an die Senioren zudem saubere Kleidung und sorgen dafür, dass Erkrankte medizinisch versorgt werden.