Sonntag der Weltmission - An der Seite der Menschen im Nahen Osten
Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr unter dem Leitwort "Ihr seid das Salz der Erde" (Mt 5,13) die Solidarität mit den Christinnen und Christen im Nahen Osten, die sich in ihrer Heimat in den Dienst der Ärmsten und sozial Schwächsten stellen. Knapp vier Wochen waren missio-Projektpartnerinnen und Projektpartner aus Syrien, Ägypten und Libanon in den bayerischen (Erz-)Bistümern und in der Diözese Speyer unterwegs, um über die aktuelle Situation der Menschen dort zu berichten.
"Unschätzbar wichtige Kostbarkeit des Engagements"
Bischof Dr. Wiesemann betonte anlässlich des Sonntags der Weltmission "die unschätzbar wichtige und wertvolle Kostbarkeit des Engagements“ der Gäste aus dem Nahen Osten. Ihre Visionen und Hoffnungszeichen seien „Leuchttürme in einer Welt, die immer mehr zu zerreißen droht“. Wiesemann berichtete eindrücklich vom konkreten Engagement der anwesenden Gäste aus der Weltkirche, die er während der Predigt an seine Seite bat – als sichtbares Zeichen der Verbundenheit und Solidarität.
Von Pater Miguel Angel Condo Soto, dessen Jugendzentrum im langandauernden syrischen Bürgerkrieg auch in den gefährlichsten Situationen für Kinder und Jugendlichen offenstand. Von Bischof Thomas Zaky und Father Pious Farag, die in Ägypten konkrete soziale Entwicklungsarbeit leisten, Projekte in der Frauenförderung und Gefangenenseelsorge für Christen und Muslime gleichermaßen anbieten. Von Juliana Sfeir, deren Engagement im Fernsehsender SAT-7 für so viele im Libanon ein "wichtiges Hoffnungszeichen ist, ein Raum für Wahrheit und Gerechtigkeit, für Bildung und Stärkung, für Vision und Zukunftsperspektive." Bischof Dr. Wiesemann: "Hier schlägt das Herz christlicher Mission: in einer universalen Weite dessen, der am Kreuz die Arme für alle Menschen ausgebreitet hat."
Frieden und Versöhnung
Der Speyerer Bischof nahm in seiner Predigt zur aktuellen politischen Lage im Nahen Osten Stellung: "Der brutale Terrorüberfall auf Israel, aber auch das Leid und die Not nicht zuletzt bei den Menschen in Gaza und Palästina führen uns die hasserfüllte Unversöhntheit in dieser dauerhaften Krisenregion der Erde vor Augen." Vor diesem Hintergrund werde unmittelbar deutlich, "wie unersetzbar notwendig jedes Engagement für Frieden und Versöhnung, für Gerechtigkeit und Hoffnung auf Zukunft" ist und "wie wichtig gerade in unserer Zeit eine Kirche ist, die von ihrer Sendung her einen weltweiten Blick hat."
missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber sagte: "Ich danke unseren Projektpartnerinnen und Projektpartnern von ganzem Herzen, dass sie in dieser schwierigen Zeit zu uns gekommen sind. In ihren Heimatländern wachsen Unsicherheit und Angst. Trotzdem geben sie hier ein Zeugnis davon, dass und wie sie den Menschen auch in dieser Situation unermüdlich zur Seite stehen. Auch sie haben Angst, vor dem, was kommen könnte. Dennoch steht es für sie außer Frage, in der nächsten Woche in ihre Heimatländer zurückzukehren, um ihren Mitmenschen beizustehen. Gemeinsam beten wir für den Frieden in der Region und für alle Menschen, die unter dem Terror leiden. Bitte unterstützen Sie diese wertvolle Arbeit gerade in diesen Zeiten mit einer großzügigen Spende.“
Zu den Projekten unserer Gäste gehören Schutzhäuser für misshandelte Arbeitsmigrantinnen sowie engagiertes Bildungsfernsehen im Libanon, Gefängnisseelsorge und die Arbeit mit Menschen mit Behinderung in Ägypten sowie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Bürgerkriegsland Syrien. Erfahren Sie hier mehr über unsere Gäste und ihre Projekte >>.
Den Festgottesdienst am Sonntag der Weltmission im Dom zu Speyer zelebrierte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann gemeinsam mit missio-Präsident Monsignore Huber. Die Band „Sanctos“ und die Gruppe „Elsa & der Viertelton“ sorgten für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes.
Pauline-Jaricot-Preis für den Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde
Beim anschließenden Empfang im Haus der Kirchenmusik in Speyer wurde von missio München der diesjährige Pauline-Jaricot-Preis verliehen. Diesjährige Preisträgerin ist die TV-Produzentin und Programmleiterin beim ökumenischen Fernsehsender SAT-7 in Beirut/Libanon, Juliana Sfeir. "Mir ist es wichtig, die Liebe Gottes durch den Einsatz von Medien sichtbar zu machen und damit gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen zu können. Meine Art, Salz in die Welt zu bringen ist es, mich für den sozialen Zusammenhalt, die Rechte der Frauen, der Kinder und die Rechte von Menschen mit Behinderungen einzusetzen", betonte Sfeir in ihrer Dankesrede.
Der Sender SAT-7 platziert starke Themen in den Regionen Nordafrikas und des Nahen Ostens – per Satellit über Grenzen und Regierungen hinweg und über die sozialen Netzwerke. Als Chefin der SAT-7-Bildungsmarke „Academy“ setzt Juliana Sfeir besonders auf Bildung und Empowerment, gerade in Zeiten, in denen immer mehr staatliche Schulen im Libanon schließen.
Mit dem Pauline-Jaricot-Preis ehrt missio München jährlich starke Frauen weltweit für ihren Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde.
Fotos von der zentralen Abschlussfeier gibt es ab Sonntagnachmittag unter folgendem Link: https://we.tl/t-xJCpkv0HFx - Die Predigt von Bischof Dr. Wiesemann finden Sie ebenfalls ab Sonntagnachmittag als pdf auf der Website des Bistums Speyer.