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Start in den Monat der Weltmission

08. Oktober 2025
missio ist mit seinem traditionellen Aussendungsgottesdienst am Mittwoch (8. Oktober) im Haus der Weltkirche in München in den Monat der Weltmission gestartet. Den Fokus richtet das katholische Hilfswerk in diesem Jahr auf die Philippinen: ein Land in dem die Menschenrechtslage besorgniserregend ist. Gastgeber der zentralen Feierlichkeiten von missio München ist das Bistum Augsburg.
Gruppenfoto aller Beteiligten des Weltmissionsmonats 2025 in der missio-Hauskapelle in München.

Knapp vier Wochen lang hat missio München im Oktober Ordensfrauen, Priester und Menschenrechtlerinnen aus den Philippinen zu Gast in Bayern und im Bistum Speyer, die sich in ihrer Heimat – oft unter Einsatz ihres Lebens – für Gerechtigkeit und soziale Gleichheit engagieren und Missstände öffentlich anprangern. Höhepunkt ist der Festgottesdienst am Sonntag der Weltmission am 26. Oktober, den Weltkirche-Bischof Dr. Bertram Meier und missio-Präsident Monsignore Huber zusammen mit den Gästen aus den Philippinen in der Stadtpfarrkirche St. Joseph in Memmingen feiern. Die bundesweite Kampagne wird in Deutschland von missio Aachen und missio München organisiert.

Unsere Gäste im Monat der Weltmission

 Carol Daria steht mutig an der Seite der Menschen, die durch den blutigen sogenannten Anti-Drogenkrieg von Ex-Präsident Rodrigo Duterte Vater, Mutter, Kinder oder Geschwister verloren haben. „Als der Krieg gegen die Drogen im Jahr 2016 begann, wusste ich sofort, dass ich etwas tun muss“, sagt die studierte Psychologin. Gemeinsam mit dem Vinzentinerpater Daniel Pilario startete sie im Armenviertel Payatas im Großraum Manila das Projekt „Solidarity for Orphans and Widows“ (SOW). In den ersten Jahren stand vor allem die Betreuung traumatisierter Kinder und Frauen im Mittelpunkt. „Einige Mädchen und Jungen mussten mit ansehen, wie ihre Väter zu Hause erschossen wurden“, sagt Carol Daria. „Sie haben Unvorstellbares erlebt.“

 Father Christian „Toots“ Buenafe setzt sich mit der „Task Force Detainees of the Philippines“ (TFDP) für Opfer von Menschenrechtsverletzungen ein. Die TFDP wurde 1974 gegründet, als Reaktion auf die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen unter dem damaligen Präsidenten Ferdinand Marcos. Mithilfe des Kriegsrechtes ließ Marcos Senior zahlreiche Aktivisten und Andersdenkende verschwinden, einsperren oder ermorden. Auch wenn die Schreckensherrschaft von Marcos Senior 1986 endete, geht Father Toots und seinen Mitstreitern die Arbeit nicht aus: von der Regierung angeordnete Tötungen von Drogenkonsumenten und Kleinkriminellen und Berichte über Folter bei Polizeiverhören bis hin zu jahrelangen Inhaftierungen ohne Gerichtsurteil: Nach wie vor gibt die Menschenrechtslage auf den Philippinen Anlass zu großer Sorge.

Jocelyn Aquiatan engagiert sich seit mehr als 15 Jahren mit ihrer Organisation ICON-SP (Inter-Cultural Organizations‘ Network for Solidarity & Peace) für Gerechtigkeit und Frieden auf der philippinischen Insel Mindanao. Dem „Netzwerk interkultureller Organisationen für Solidarität und Frieden“ gehören mehrere Initiativen von Christen, Muslimen und Indigenen an. Gemeinsam setzen sie auf Aufklärung und Dialog zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen. Ein besonderes Anliegen ist für die studierte Kommunikationswissenschaftlerin der Schutz der Rechte indigener Gemeinschaften. Auf Mindanao befinden sich einige der lukrativsten Gold- und Kupfervorkommen Südostasiens. Oft führt dies zu Landraub durch Großinvestoren. Trotz ihres historischen Erbes sind Ethnien wie die Bla’an oder Manobo mit Diskriminierung und Marginalisierung konfrontiert.

Schwester Ailyn Binco betreut im Bukid Kabataan Center – einem Schutzhaus etwa eine Autostunde von Manila entfernt – gemeinsam mit Mitschwestern und vier Sozialarbeiterinnen rund 50 Mädchen, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind. „Auf den Philippinen werden Mädchen und Frauen oft noch immer als Bürger zweiter Klasse gesehen. Ihre Rechte werden nicht anerkannt, ihre Würde wird missachtet, geschlechterspezifische Gewalt ist leider nach wie vor weit verbreitet“, sagt die Ordensschwester. Die 56-Jährige bringt viel Erfahrung in der Arbeit mit traumatisierten Kindern mit. Bevor sie in den Orden eingetreten ist, war sie als Sozialarbeiterin für die Caritas Manila im Einsatz. 

Kardinal Orlando Quevedo musste seine Reise nach Deutschland aus gesundheitlichen Gründen absagen.

Abt Nikodemus Schnabel, der bei der traditionellen Aussendungsfeier konzelebrieren wird, hat einen persönlichen Bezug zum missio-Gastland Philippinen: In Israel leben und arbeiten viele philippinische Gastarbeiter, für die die Dormitio fester Ort der Seelsorge ist. Zudem ist das Kloster Tabgha am See Genezareth, das zur Abtei gehört, seit Jahrzehnten auch die Wirkungsstätte der Schwestern von der Kongregation der Benediktinischen Schwestern vom Eucharistischen König.

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