Der 1929 in Passau geborene und 1955 in Regensburg zum Priester geweihte Fritz Lobinger ging bereits 1956 nach Südafrika, wo er Afrikaans und Xhosa lernte und von den Menschen vor Ort den Ehrentitel umGcina („Der Bewahrer“) verliehen bekam. Kurze Zeit später folgten die mit ihm befreundeten jungen bayerischen Priester Oswald Hirmer und Hubert Bucher nach - alle drei sollten später zu Bischöfen in Südafrika werden.
Entschieden gegen Rassismus und Diskriminierung
Der Aufbau des renommierten Lumko-Instituts fiel in diese Zeit. Hauptauftrag der Einrichtung nahe Johannesburg war es, im Auftrag der südafrikanischen Bischofskonferenz die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils Wirklichkeit werden zu lassen. Kirchliche Basisgemeinden entstanden, die Stärkung der Laien stand im Vordergrund, Frauen bekamen Zugang zu Führungsaufgaben, die Methode des Bibel-Teilens in sieben Schritten wurde erfunden.
In Südafrika herrschte in dieser Zeit die Politik der Apartheid – aufgrund ihrer Hautfarbe wurden die Menschen diskriminiert und unterdrückt. Lobinger stellte sich Rassismus und Diskriminierung entschieden entgegen. Das Modell der so genannten Kleinen Christlichen Gemeinschaften stand der Ideologie der Apartheid entgegen.
Kleine Christliche Gemeinschaften
Von Südafrika aus eroberte diese neue Art, Kirche zu sein, zunächst auch die ostafrikanischen Länder und wurde in den 90er Jahren im asiatischen Raum aufgegriffen. missio München hat das Lumko-Institut und dessen Denkschule von Anfang an und über Jahrzehnte hinweg unterstützt und fördert aktuell in vielen Ländern die Ausbildung von Katechistinnen und Katechisten.
missio-Präsident Monsignore Huber sagt: „Ich bin dankbar dafür, dass Bischof Lobinger missio München über all die Jahrzehnte verbunden geblieben ist. In einem Brief schrieb er uns einmal, dass es der damalige missio-Präsident war, der ihm riet, als Missionar nach Südafrika zu gehen. Das war ein Rat, der Vieles zum Guten verändert hat – für zahllose Menschen.“