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China: Enormer Druck auf christlicher "Untergrundkirche"


14. Mai 2024
Mit großer Sorge beobachten Experten die wachsende staatliche Kontrolle und den zunehmenden Druck auf die christlichen Gemeinden in China. Insbesondere die dem Vatikan in Rom verbundene katholische „Untergrundkirche“ wird immer kleiner.
© Jörg Böthling/missio München
Die St.-Francis-Kathedrale in Xi'an in der Provinz Shaanxi

Mit großer Sorge beobachten Experten die wachsende staatliche Kontrolle und den zunehmenden Druck auf die christlichen Gemeinden in China. Insbesondere die dem Vatikan in Rom verbundene katholische „Untergrundkirche“ wird immer kleiner. „Ein immer härteres Durchgreifen zeigen die Behörden vor allem, was die Registrierung von Bischöfen, Priestern und Schwestern anbelangt“, erklärt der Steyler Missionar P. Martin Welling anlässlich des Weltgebetstages für die Kirche in China am 24. Mai. Pater Welling ist Direktor des „China-Zentrums“ in Sankt Augustin und hält Kontakt zu den christlichen Gemeinden vor Ort. „Nach Corona wurden sie gerade in den früher von vielen als ,unantastbar' angesehenen Zentren des katholischen Untergrunds so stark unter Druck gesetzt, dass manche alte Diözesen vor der Auflösung stehen, weil sich die große Mehrheit der Priester hat registrieren lassen und der Rest kurz davorsteht.“  Wie groß die „Untergrundkirche“ heute noch ist, könne niemand mehr genau sagen, betont Pater Welling.

Druck auf Bischöfe und Ordensleute

Auch mit Anerkennung durch die offiziellen Stellen bleibt die kirchliche Arbeit in China nicht einfach. Der Vorstandsvorsitzende des China-Zentrums, missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber, sagt: „Auch offiziell registrierte Bischöfe, Priester und Ordensleute müssen in allem den Entscheidungen und den unzähligen Vorschriften des staatlichen Religionsbüros folgen.  Immer wieder müssen sie versprechen, dass sie sich mit aller Kraft für die Autonomie der chinesischen Kirche und für das Konzept der ,Sinisierung' einsetzen.“

Ziel der chinesischen Regierung sei es offenbar, eine eigene Nationalkirche zu schaffen, die unter völliger staatlicher Aufsicht steht und kaum noch vom Ausland, insbesondere vom Papst in Rom, mitgestaltet werden kann. „Das widerspricht vollkommen unserem Gedanken einer katholischen Weltkirche, die sich ja gerade durch internationale Solidarität und gegenseitige Unterstützung auszeichnet,“ erklärt Msgr. Huber. 

Materialien zur Kirche in China

Der Weltgebetstag für die Christen in China wurde 2007 von Papst Benedikt XVI. ins Leben gerufen. Er wird am 24. Mai begangen und soll zur Solidarität mit den christlichen Gemeinden in China anregen und auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Der Tag fällt auf das Datum der traditionellen Wallfahrt zum größten chinesischen Marienheiligtum in Sheshan nahe Shanghai.

Das China-Zentrum in Sankt Augustin stellt Anregungen und Materialien für Gottesdienste, Gruppenstunden und Solidaritätskreise bereit: zum Material auf www.china-zentrum.de

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