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missio-Projektpartnerin Carol Daria, in der Hocke, hält die Hand von Yessa. Sie sind in einer Gasse in Payatas
missio-Projektpartnerin Carol Daria, in der Hocke, hält die Hand von Yessa. Sie sind in einer Gasse in Payatas

Opfer von Gewalt: Hilfe für Witwen und Waisen

Opfer von Gewalt:
Hilfe für Witwen und Waisen

Yessa Adom ist vier Wochen alt, als ihr Vater auf offener Straße erschossen wird. Sie ist die Jüngste von sieben Geschwistern. Für ihre Mutter Roda ist die Nachricht ein Schock: Sie hat ihren Mann verloren, und sie muss von einen Tag auf den anderen alleine die ganze Familie versorgen. Eine kaum zu bewältigende Aufgabe.

Roda lebt mit ihren Kindern in Payatas, einem Armenviertel gewaltigen Ausmaßes im Großraum Manilas, der Hauptstadt der Philippinen. Ersparnisse gibt es nicht. Wie so viele in Payatas lebt die Familie vor allem davon, verwertbaren Müll zu sammeln. Doch wie soll Roda den Lebensunterhalt jetzt sichern – ohne Mann, mit sechs kleinen Kindern und einem Säugling?

Hilfe findet Roda bei Carol Daria. Die Psychologin und missio-Partnerin kümmert sich um Witwen und Waisen, die im Zuge der brutalen Anti-Drogen-Politik von Rodrigo Duterte ihren Mann und Vater verloren haben.

Blutiger Drogenkrieg gegen die Ärmsten

Der damalige philippinische Präsident hatte Drogendealern und Drogenkranken den Krieg angesagt und sie zu Freiwild erklärt. Zehntausende Menschen wurden ohne Prozess entführt, inhaftiert – oder gleich getötet. Menschenrechtler gehen von 30.000 Todesopfern unter Dutertes Herrschaft aus. Er richtete sich vor allem gegen Menschen aus Armenvierteln. Nicht alle handelten mit Drogen oder waren abhängig. Manche wurden örtlichen Amtsträgern und Handlangern auch zu unbequem und landeten deshalb auf berüchtigten Todeslisten. Oder sie waren schlicht Zufallsopfer.

Auch Rodas Mann Crisanto starb im Zuge des Drogenkriegs: Er gehörte zu den Drogenkranken, die selbst in kleinem Stil Drogen verkauften. Um der Familie das Einkommen zu sichern und in dem Wunsch, irgendwann wegzukommen vom Müllsammeln.

Ein Leben ohne Müll

Dank Carol Daria müssen Roda und ihre Kinder heute nicht in Abfällen stochern: Die Mutter erhielt in der Schneiderei von Darias Projekt „Solidarity with Orphans und Widows“ eine Anstellung. Zusammen mit anderen Hinterbliebenen des Drogenkriegs näht sie Taschen, Rucksäcke und Accessoires her, die nebenan verkauft werden. Roda verdient genug Geld, um ihre Kinder zu ernähren und sie zur Schule zu schicken. Yessa, inzwischen acht Jahre alt, besucht die zweite Klasse. Stolz trägt sie ihre Schuluniform. Mutter Roda ist froh, dass ihren Kindern ein Leben vom Müll erspart bleiben wird.

Durchbrechen Sie die Armutsspirale!

Leider gibt es auch unter Dutertes Nachfolger Ferdinand Marcos außergerichtliche Verhaftungen und Tötungen in Armenvierteln. Zudem werden weiterhin Menschenrechtler und Kritikerinnen bedroht. Unsere Partnerin Carol Daria lässt sich davon nicht einschüchtern. Sie steht Familien bei, betreut Jugendliche, die die Tötung ihres Vaters miterlebt haben, psychologisch und ermöglicht Hinterbliebenen ein geregeltes Einkommen.

Bitte helfen Sie Ihr, die Armutsspirale zu durchbrechen und Frauen mit Kindern ein selbstständiges Leben zu ermöglichen.

Fotos: Jörg Böthling/missio München