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Menschen stehen in Äthiopien an einem Trinkwasserbrunnen mit ihrem Kanister
Ein Mädchen aus Äthiopien steht vor karger Landschaft
Fotos: Jörg Böthling/missio München

Äthiopien: Wenn die Lebensgrundlage verdorrt


Eine Frau aus Südäthiopien sitzt mit ihrem Kind auf dem Schoß in ihrem provisorischen Zelt. Beide blicken ernst in die Kamera.

Vier ausgefallene Regenzeiten, tote Herden, verdorrte Felder – und Menschen, die alles verloren haben. In einigen Regionen Südäthiopiens hat die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten das Leben von hunderttausenden Menschen zerstört. Aus genügsamen Bauern und Viehzüchtern wurden Überlebenskämpfer.

So wie Gilo Koracha, die vor der Dürre mit ihrer Familie ein gutes Leben hatte. Die einstige Viehhalterin besaß 65 Ziegen, 27 Kühe, zwei Esel und ein eigenes Haus mit Grasdach. Doch die Tiere gingen elendig zugrunde. Die Dürre hat der jungen Frau und ihrer Familie ihre Existenzgrundlage genommen.

Heute lebt sie mit ihren Kindern in einem Not-Zelt aus Planen, ihr kümmerlicher Garten reicht nicht für die Versorgung ihrer Kinder aus. Das Leid plagt sie sehr: „Heute haben wir nicht einmal genug Essen für unseren Jüngsten. Es ist schrecklich, so zu leben!“

An der Seite der Menschen

Dürreperioden haben Äthiopien schon immer zu schaffen gemacht. Doch durch den Klimawandel verstärken sich die Extreme: Dürre und starke Überschwemmungen wechseln einander ab – sie nehmen in ihrer Dauer und in ihrer Häufigkeit zu. Die wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen der Klimakrise sind verheerend: Viele Familien leben in extremer Armut und haben ohne ihre Tiere und ohne den Ackerbau kein Einkommen und keine Grundlage mehr für ihr Überleben.

Hilfsorganisationen kamen und zogen irgendwann weiter – die Kirche ist geblieben. Unsere Projektpartner, die unserer gemeinsamen katholischen Glaubensfamilie angehören, sind täglich bei den Familien in ihren improvisierten Lagern und unterstützen sie.

Unsere Partner suchen mit den Menschen nach Lösungen, um das Überleben in Zukunft wieder selbstständig zu meistern. Bis dahin versorgen sie die Menschen mit Essen, Decken und Hygieneartikeln.

Viele Familien haben nicht einmal ausreichend Decken, um sich nachts vor der Kälte zu schützen. Gilo Koracha nutzt ihre eigene Kleidung, um in der Nacht Löcher in den Planen abzudichten.

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