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Monat der Weltmission 2024


19. September 2024
Der Monat der Weltmission ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit und findet traditionell im Oktober statt. missio München veranstaltet dazu in den bayerischen (Erz-)Diözesen und im Bistum Speyer zahlreiche Aktionen. Den Fokus richtet das katholische Hilfswerk dabei auf Papua-Neuguinea: ein Land im Pazifik, das unter einem rasanten gesellschaftlichen Umbruch und dem Klimawandel leidet. Gastgeber der zentralen Feierlichkeiten von missio München ist das Bistum Würzburg.
© Hartmut Schwarzbach

missio München startet mit seinem traditionellen Aussendungsgottesdienst am 9. Oktober 2024 in der bayerischen Landeshauptstadt in den Monat der Weltmission: Am Mittwoch, 9. Oktober, um 10.30 Uhr entsendet das internationale Hilfswerk in der missio-Kapelle im Münchner Haus der Weltkirche (Pettenkoferstr. 26-28) seine Gäste aus Papua-Neuguinea feierlich in die bayerischen (Erz-)Diözesen und das Bistum Speyer.

Knapp vier Wochen lang hat missio München im Oktober Projektpartnerinnen und Projektpartner aus Papua-Neuguinea zu Gast. Sie berichten in Veranstaltungen, Gottesdiensten und Diskussionsrunden über die Auswirkungen des Klimawandels in ihrer Heimat und über kirchliches Engagement insbesondere von Frauen. Höhepunkt ist der Festgottesdienst am Sonntag der Weltmission am 27. Oktober, den Bischof Franz Jung und missio-Präsident Monsignore Huber zusammen mit den Gästen aus Papua-Neuguinea im Würzburger Dom feiern. Die bundesweite Kampagne wird in Deutschland von missio Aachen und missio München organisiert. missio Aachen eröffnet den Weltmissionsmonat am 6. Oktober im Erzbistum Hamburg, missio München schließt ihn am 27. Oktober im Bistum Würzburg ab.

"Meine Hoffnung, sie gilt dir" (Ps 39,8): Unter diesem biblischen Leitwort steht die missio-Aktion 2024. missio München hat Projektpartnerinnen und Projektpartner zu Gast, ohne deren Einsatz das kirchliche Leben in Papua-Neuguinea undenkbar wäre. Sie geben aus dem Glauben heraus Antwort auf die aktuellen Herausforderungen und verleihen ihnen Stimme und Gehör.

„Zum Weltmissionssonntag 2024 richten wir unser Augenmerk insbesondere auf die Situation der Frauen in Papua-Neuguinea. Frauen gestalten dort, wie fast überall auf der Welt, einen Großteil des Zusammenlebens in Familie und Gesellschaft. Doch die Teilhabe an Entscheidungen in ihren Gemeinschaften wird ihnen oft noch verwehrt. Häufig erleiden sie Gewalt. Und immer öfter erschwert ihnen der fortschreitende Klimawandel ihre alltägliche Arbeit“, sagt missio-Präsident Monsignore Huber. „Wir wollen den Frauen Gehör verschaffen. Sie sind es, die das Land, das vor großen Herausforderungen steht, voranbringen können. Starke Frauen schaffen Einheit und Frieden.“

Unsere Gäste aus Papua-Neuguinea: 

Rosa Koian ist eine Umwelt-Aktivistin, die an der Küste der Bismarcksee geboren wurde. Sie nimmt die Veränderungen in ihrem Land schon lange wahr. Regenwald wird gerodet, um Tropenholz für den Weltmarkt zu verschiffen und Platz für Palmöl-Plantagen zu schaffen. In Minen dringen Bohrer in die Erde, um Nickel oder Kobalt zu gewinnen. Ganze Dörfer haben ihren Lebensraum verloren, zu unfairen Bedingungen. Nun soll Tiefseebergbau den Meeresboden abschürfen, um mit Manganknollen den Energiehunger einer globalisierten Welt zu stillen. Das Land, in dem die Menschen spirituell verbunden sind mit der Natur, gleicht einem Patienten.

Schwester Thecla Gamog leitet das Schutzhaus für Frauen der katholischen Kirche in Alexishafen und ist zudem Vorsitzende des Verbunds der landesweit inzwischen fünf kirchlichen Frauenhäuser. „Unsere Regierung tut nichts für diese Frauen. Also tun wir es“, sagt sie. Dazu gehört nicht nur, den betroffenen Frauen – die oft gemeinsam mit ihren Kindern um Hilfe bitten – eine Zuflucht zu bieten. Schwester Thecla und ihr Team hören zu, spenden Trost und halten eine warme Mahlzeit bereit. Sie begleiten Frauen auch vor Gericht. Noch viel wichtiger ist es jedoch, den Frauen einen Weg aufzuzeigen, wie es für sie weitergehen kann. Dafür begleitet die 55-Jährige die Betroffenen in ihre Familien und Gemeinschaften.

Schwester Daisy Anne Lisania leitet seit zwei Jahren die Kommunikation der Katholischen Bischofskonferenz von Papua-Neuguinea und den Salomonen. Als erste „Niugini“ und als erste Frau. Damit hat sie nicht nur Papst Franziskus bei ihrem vergangenen Besuch in Rom beeindruckt. Die 47-Jährige ist Vorbild in einem Land, in dem Frauen diskriminiert werden und häufig Gewalt erfahren. Und sie übernimmt Verantwortung für die Menschen ihrer Heimat, die in Traditionen verwurzelt innerhalb weniger Jahrzehnte in die Moderne katapultiert wurden. „Die Folgen einer globalisierten Welt haben Papua-Neuguinea ins Wanken gebracht“, sagt Schwester Daisy. 

Pater Arnold Schmitt gilt in Papua-Neuguinea als letzter deutscher katholischer Missionar im Dienst. Seit einem Jahr bringt sich der 65-jährige Ordensmann in der Diözese Goroka im Hochland ein. Es ist eine Arbeit in der Diaspora: Nur rund 2,5 Prozent der Menschen dort sind Katholiken. Pater Arnold ist überzeugt: Schulbildung ist der Weg in eine gute Zukunft. Daher hat es sich der Mariannhiller Missionar aus Unterfranken zur Lebensaufgabe gemacht, besonders junge Frauen und Männer dabei zu unterstützen, etwas zu lernen. Eine Herausforderung in Papua-Neuguinea, wo allein die Wege zur nächsten Schule weit sein können. Gut 35 Prozent der Menschen dort können nicht Lesen und Schreiben. 

Pater Sylvester Warwakai steht als Provinzialoberer dem Einsatz der Herz-Jesu-Missionare in acht Diözesen in Papua-Neuguinea vor. Wichtig ist dem 42-Jährigen der Austausch vor Ort mit den Menschen in den Dörfern. Dabei hat er die Jugendlichen besonders im Blick: „Sie sind unsere Zukunft!“, betont er. Große Probleme sieht er in der schlechten wirtschaftlichen Lage des Landes. Es gebe kaum Jobs und Schulgebühren seien zu hoch. Aber für Father Sylvester ist klar: „Es hilft uns nicht weiter, immer nur mit dem Finger auf andere oder die Regierung zu zeigen. Wir müssen selbst sehen, was wir als Kirche tun können!“ Als Beispiel nennt der Ordensmann den Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit und gegen Gewalt an Frauen. Auch müssten ethnische Konflikte endlich überwunden werden.  

 Interviewanfragen per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., telefonisch unter 089-5162-610 oder 089-5162-315

 Zentrale Veranstaltungen im Monat der Weltmission Oktober: 

  • Sonntag, 6. Oktober, um 11.00 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kirchheim bei München
  • Mittwoch, 9. Oktober, um 10.30 Uhr in der missio-Hauskapelle im Haus der Weltkirche (Pettenkoferstr. 26-28) in München: missio-Aussendungsfeier der diesjährigen WMS-Gäste aus Papua-Neuguinea
  • Samstag, 12. Oktober, von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr: Infotag „Papua-Neuguinea – Land of Unexpected“ im Caritas-Pirckheimer-Haus Nürnberg (Königstraße 64)
  • Dienstag, 15. Oktober, um 19.00 Uhr: Gesprächsabend mit missio-Projektpartnerin Schwester Thecla Gamog über „Frauenschutz in Papua-Neuguinea“ im Pfarrsaal von St. Joachim in München/Obersendling (Geisenhausenerstraße 24)
  • Sonntag, 27. Oktober, um 10 Uhr im Würzburger Dom: Festgottesdienst zum SONNTAG DER WELTMISSION mit Bischof Franz Jung und missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber sowie den Gästen aus Papua-Neuguinea / anschl. Empfang im Burkardushaus (Am Bruderhof 1) mit Verleihung des Pauline-Jaricot-Preises 2024.

Der Monat der Weltmission ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit und findet traditionell im Oktober statt. Alle Informationen, Materialien und Veranstaltungen zum Monat der Weltmission finden Sie unter www.weltmissionsmonat.de.

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