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missio-Partner geschockt über Attentat in Syrien

23. Juni 2025
Entsetzt und fassungslos haben missio-Projektpartner im Nahen Osten auf das Attentat in der griechisch-orthodoxen Mar Elias-Kirche im syrischen Damaskus reagiert. „Für uns alle ist das ein Schock“, sagt der Regionaldirektor der päpstlichen Mission für den Nahen Osten (CNEWA), Michel Constantin, in einem Telefonat mit missio München. Gerade in Damaskus hätten sich die Christinnen und Christen einigermaßen sicher gefühlt. Pater Miguel Condo Soto von den Salesianern Don Bosco schreibt: „Dieser tragische Anschlag hat die christliche Gemeinschaft und das ganze Land tief verwundet."
Kirche und Gebäude des Zentrums der Salesianer Don Bosco in Damaskus in Syrien vor blauem Himmel.
© Friedrich Stark/missio München

"Der Anschlag kam völlig unerwartet, obwohl Syrien seit vielen Jahren von Instabilität gezeichnet ist", ergänzt Pater Miguel Condo Soto. "Dieser Angriff traf mitten ins Herz einer christlichen Gemeinde, die sich zum Gebet versammelt hatte.“

Gebet für den Frieden

6 2024 Attentat Syrien Pater Miguel Condo SotoPater Miguel Condo Soto bei einem Besuch bei missio München im Jahr 2023.Wie der Salesianer berichtet, leben einige der von Don Bosco betreuten Jugendlichen und ihre Familien in unmittelbarer Nachbarschaft der griechisch-orthodoxen Mar Elias Kirche. Aus Solidarität mit den Opfern und den betroffenen Familien haben die Salesianer ihre Aktivitäten vorläufig unterbrochen und wollen drei Tage der Trauer und des Gebets für den Frieden begehen. In den Sommermonaten veranstalten die christlichen Gemeinden regelmäßig Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche. „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch nicht sagen, was das für unsere Sicherheit und für unsere geplanten Aktivitäten bedeutet“, so Pater Miguel Condo Soto. „Von der Regierung und der internationalen Gemeinschaft erwarten sich die Christen, dass ermittelt wird, wer genau hinter dieser Tat steckt. Wir fordern die nötige Sicherheit, um unseren Glauben zu leben, ohne Bedrohung.“

missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber betont: „Wir sind tief erschüttert über das furchtbare Attentat. Gläubige, die in die Kirche gekommen waren, um friedlich zu beten und Gott zu ehren, wurden brutal getötet. Solch eine Tat ist schier nicht fassbar. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und deren Familien. Für die Zukunft ist es wichtig, dass die politischen Kräfte in Syrien die christliche Minderheit schützen. Christinnen und Christen tragen in dem Land maßgeblich zum Wiederaufbau bei und leisten einen wichtigen Beitrag zum gemeinsamen Frieden.“

Schwierige Lage der christlichen Minderheit in Syrien 

Am Sonntagabend (22. Juni) hatte ein Attentäter in der griechisch-orthodoxen St.-Elias-Kirche um sich geschossen und sich anschließend selbst in die Luft gesprengt. Angaben des syrischen Innenministeriums starben bei dem Anschlag mindestens 25 Gläubige, etwa 60 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Die Lage der Christinnen und Christen in Syrien ist seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 sehr schwierig. Als religiöse Minderheit waren sie immer wieder gezielten Angriffen extremistischer Gruppen ausgesetzt. Viele von ihnen haben aus Angst vor Gewalt und Vertreibung ihre Heimat verlassen. In dem Land, in dem es seit dem Urchristentum lebendige einheimische Kirchen gegeben hat, stellen Christinnen und Christen heute weniger als fünf Prozent der Bevölkerung.