In einem 3-monatigen Förderkurs werden von Beschneidung gefährdete Mädchen in der Tutorial School auf den Besuch einer Sekundarschule vorbereitet. Sie holen dort Bildungslücken auf, so dass sie die Chance haben, eine weiterführende Schule zu besuchen. Dabei werden sie insbesondere über das Thema Genitalverstümmelung aufgeklärt und ihre Möglichkeiten, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Der Kurs findet während der Beschneidungszeit statt und richtet sich vor allem an Mädchen, die in sogenannte Rettungslager geflohen sind.
DAS PROJEKT IM ÜBERBLICK
Land: Tansania / Diözese Musoma
Projektsumme: 57.500 Euro
Dauer: 3 Jahre (2021-2024)
Zielgruppe: 50 Mädchen im Alter von 12 bis 15 Jahren aus abgelegenen Dörfern der Diözese
Ziele:
• Schutz vor weiblicher Genitalverstümmelung (engl. Female Genital Mutilation, kurz FGM)
• Schließen von Bildungslücken im Lesen, Schreiben, Rechnen und in Englisch
Maßnahmen:
• 3-monatiger Förderkurs während der Beschneidungszeit zur Vorbereitung auf den Besuch einer Sekundarschule (ab Klasse 8)
• Aufklärung zum Thema FGM
• Unterbringung und Verpflegung im Internat der St. Alberto Tutorial School, Rwamalini
Die Situation vor Ort
Trotz nationaler sowie internationaler Abkommen zur Beseitigung jeglicher Form von Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen, ist die brutale Tradition der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) junger Mädchen vor allem in der ländlichen Mara-Region im Norden Tansanias immer noch weit verbreitet. In der sog. „cutting season“, der Beschneidungszeit, wandern ethnische Gruppen aus Kenia zu ihren Stammesangehörigen nach Mara, damit Mädchen im Alter von 12 bis 15 Jahren traditionsgemäß beschnitten werden. Aus dem damit verbundenen Schicksal aus Schulabbruch bereits nach Abschluss der Grundschule, Zwangsverheiratung in jungen Jahren und Schwangerschaft, mit oft lebensbedrohlichen Komplikationen für Mutter und Kind, gibt es für die Mädchen kaum einen Ausweg.
„Der Unterricht soll den Mädchen helfen, ihre Rechte kennenzulernen (...)
und sie darauf vorbereiten, einen sozialen Wandel in ihrer Gemeinde zu bewirken.“Fr. Robert Luvakubandi, Projektpartner und Direktor Planning and Development Department, Diözese Musoma
Was unserer Partner tun
Der Bischof der zuständigen Diözese Musoma, Rt. Rev. Msonganzila, ist Vorreiter im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung. Als erster Bischof weltweit hat er sich im Rahmen der Zweiten Afrikanischen Synode bereits 2009 offen gegen die Beschneidung von Mädchen ausgesprochen. Zahlreiche Programme zur Sensibilisierung und Prävention gegen diese Form von Gewalt werden seitdem mit viel Engagement und dem nötigen Feingefühl in Musoma durchgeführt. missio München unterstützt die Maßnahmen seit vielen Jahren. So konnte auf dem Gelände der diözesanen St. Alberto Sekundarschule eine Internatsschule mit jeweils zwei Klassen- und Schlafräumen für FGM-gefährdete Mädchen aus abgelegenen Dörfern errichtet werden. Dort sollen jährlich 50 gefährdete Mädchen in einem dreimonatigen Förderkurs während der Beschneidungszeit auf den Übergang von der Grund- zur Sekundarschule vorbereitet werden. Bildungslücken, die aufgrund des allgemein schlechten Unterrichtsniveaus in den ländlichen Gegenden entstanden sind, werden geschlossen. Die Mädchen holen schulischen Lernstoff nach, so dass sie in der Lage sind, eine weiterführende Schule zu besuchen. Zugleich werden sie auch über die Folgen einer Beschneidung und ihre Rechte aufgeklärt. Die Räumlichkeiten werden darüberhinaus auch von den Mädchen der St. Alberto Sekundarschule genutzt.
Wie Sie helfen können
Die Eltern der Mädchen aus den Mara-Gebieten wären nicht bereit und meist auch nicht in der Lage, die Kosten für diesen Intensivkurs aufzubringen. Um möglichst vielen Mädchen eine Zukunft geprägt von Gewalt und Diskriminierung zu ersparen und ihnen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen, übernimmt die Diözese die Schulgebühren für 50 Mädchen. Bevorzugt werden Mädchen ausgewählt, die Zuflucht vor einer Beschneidung in
einem Rettungslager gesucht haben.
missio München unterstützt die Diözese bei diesem Vorhaben mit einem Zuschuss in Höhe von 57.500 Euro für eine Dauer von drei Jahren. Darin enthalten sind Kosten für:
• Gehälter der Lehrkräfte
• Unterbringung und Verpflegung der Mädchen
• Schulkleidung und -material
• Gesundheitsversorgung
• Instandhaltung.
Durch den Schulbesuch entkommen die Mädchen nicht nur der Tortur einer Genitalverstümmelung. Sie werden intellektuell und psychisch gestärkt und bekommen die Chance, sich ein Leben in sozialer und wirtschaftlicher Sicherheit aufzubauen. Mit einer Spende von 127 Euro ermöglichen Sie einem Mädchen den Besuch des Förderkurses für einen Monat.
Im Namen aller betroffenen Mädchen danken wir Ihnen von Herzen für Ihre Hilfe!
Fotos: Jörg Böthling/missio München
>>PDF: Hier finden Sie die Informationen zum Projekt als pdf zum Download
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