Welttag der Armen: Frauen tragen Hauptlast
Auch in Deutschland tragen Frauen die Hauptlast der Armut: Seniorinnen und alleinerziehende Mütter sind besonders betroffen. „Im Grunde aber sind all jene, die sich um andere kümmern und für sie sorgen und dafür nicht entlohnt werden, potentiell armutsgefährdet“, sagt Schneider. "Weltweit kommen Krisen- und Kriegssituationen hinzu. Und nach wie vor ist die Diskriminierung von Frauen in vielen Ländern gesetzlich verankert, etwa in Afghanistan oder Iran." Besonders häufig werde Mädchen und Frauen dabei Bildung vorenthalten. "Ein besonders gravierendes Beispiel sind die afghanischen Taliban, die kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres das radikale Dekret erlassen haben, das den Schulbesuch für Mädchen über die sechste Klasse hinaus verbietet." Andere Länder wiederum hätten Gleichstellungsgesetze, die aber nur auf dem Papier gelten.
Kernanliegen: Empowerment von Frauen
Gleichzeitig waren mit 103 Millionen noch nie so viele Menschen auf der Flucht wie heute. Ungefähr die Hälfte davon sind Frauen. "Innerhalb der Migrationsströme werden sie eine immer größere Gruppe", betont die Ordensfrau. Frauen zu "empowern", ihnen ihre Rechte vor Augen zu führen und sie weltweit zu stärken, ist ein Kernanliegen von missio München. „Bei allem, was im Argen liegt, sehen wir aber auch: Frauen bringen etwas voran!“
Die beiden Preisträgerinnen des Pauline-Jaricot-Preises 2022 und 2023 sind dafür herausragende Beispiele: Die Menschenrechtsaktivistin Winnie Mutevu kämpft in Kenia mit der Organisation HAART gegen Menschenhandel und schützt betroffene Frauen. Aus der libanesischen Hauptstadt Beirut heraus erreicht die Fernsehfrau Juliana Sfeir über den ökumenischen Sender Sat7 ein Millionenpublikum in der arabischen Welt mit ihren Programmen. Dabei steht immer wieder die Gleichwertigkeit von Frauen und Männern im Fokus.
missio setzt auf starke Projektpartnerinnen
Unerlässlich sei dabei besonders der Einsatz von Ordensfrauen, deren mutiges Zeugnis die Welt zum Besseren verändert. missio München setzt dabei auf seine starken Projektpartnerinnen: Etwa die indische Ordensfrau Schwester Nirmalini Nazareth, die den mehr als 1000 Ordensschwestern der „Apostolic Carmel Sisters“ weltweit vorsteht. Die Schwestern garantieren Bildung und Ausbildung von Mädchen und Frauen in einer von Männern dominierten indischen Gesellschaft. Während der Pandemie versorgte Schwester Nirmailini Nazareth mit ihren Mitstreiterinnen allein in Bangalore hunderte Ärztinnen, Pfleger und Reinigungskräfte über Monate und bis zur Erschöpfung mit warmem Essen.
Auf den Philippinen kämpft Schwester Mary John Mananzan gegen Unrecht an: Die inzwischen 85-jährige erklärte Feministin demonstriert nach wie vor öffentlich und ist die laut hörbare Stimme für Frauen und ihre Rechte.
„Gerade bei den Ordensfrauen hat sich in den letzten Jahren viel getan: Sie erkennen immer mehr, dass sie für ihre eigenen Rechte einstehen müssen, und dass dieses Engagement allen Frauen zugutekommt“, betont Schwester Susanne Schneider
Anfragen für ein Interview mit Schwester Susanne Schneider bitte an Barbara Brustlein, 089-5162-610 oder