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Große Trauer um ägyptischen Bischof Kyrillos William


12. Mai 2023
missio München trauert um seinen langjährigen Projektpartner, den emeritierten Bischof von Assiut in Ägypten, Kyrillos William Samaan. Über Jahrzehnte hinweg waren das internationale katholische Hilfswerk und Bischof Kyrillos über eine intensive partnerschaftliche Zusammenarbeit verbunden.
© Jörg Böthling - missio München

In und über seine Zeit als aktiver Bischof von Assiut hinaus währten die Freundschaft und tiefe menschliche Verbundenheit zwischen missio München und ihm. Bereits zum dritten Mal wäre Bischof Kyrillos in diesem Jahr Gast im Monat der Weltmission im Oktober gewesen. Kyrillos William starb in dieser Woche im Alter von 76 Jahren. 

Assiut in Oberägypten, die Heimatregion von Bischof Kyrillos, zählt zu den ärmsten Provinzen des Landes. Allen Menschen zu helfen, nicht nur der christlichen Bevölkerung, war Bischof Kyrillos immer ein Herzensanliegen. Die koptisch-katholische Kirche in Assiut steht dank seiner Lebensleistung für gute Gesundheitsversorgung, Schulbildung und die Schaffung von Arbeitsplätzen.

Für Frauenrechte und Gleichberechtigung

Besonders wichtig waren dem exzellent Deutsch sprechenden Geistlichen die Frauenrechte. Er förderte gezielt kirchliche Programme zur Gleichberechtigung, die auch die abgelegenen Dörfer erreichten und das Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen förderten. Er war Vorreiter im Kampf gegen die grausame Tradition der weiblichen Beschneidung – eine Praxis, die auch dank seines Einsatzes inzwischen rückläufig ist.

Bischof Kyrillos blieb immer Optimist, auch in den stürmischen Zeiten, durch die sein Land ging. Die Lage der christlichen Minderheit im islamisch geprägten Ägypten hatte sich zeitweise dramatisch verschlechtert – erst seit einigen Jahren sind Frieden und Sicherheit wieder einigermaßen hergestellt. Zuletzt sah er Ägypten dem Weg der Freiheit und der Demokratisierung.

"Sein tiefer Glaube war Inspiration und Antrieb für uns alle"

Die Schönheit seiner Diözese Assiut sowie die Gastfreundschaft der Menschen ließ er missio-Gruppen und Besucherinnen und Besucher auch immer wieder vor Ort erleben. „Mit seinem Wissen, seinem Humor und seiner Lebensfreude hat er die Herzen der missio-Spender und Spenderinnen gewonnen und begeisterte sie für die Anliegen der Weltkirche. Sein tiefer, gelebter Glaube war Inspiration und Antrieb für uns alle“, würdigt ihn missio-Präsident Huber.

Bei seinen Besuchen in München stellte er sich missio München immer wieder für Begegnungen und Vorträge zur Verfügung. Die vielbeachtete Diskussion mit dem Nahostexperten Peter Scholl-Latour, die missio München mit der Katholischen Akademie in Bayern 2013 organisierte, bleibt darunter unvergessen. Mit seiner Emeritierung durfte er viele Aufgaben an jüngere Kräfte übergeben. "Aber für missio gehe ich so weit und so lange, wie ich kann", hatte er vor wenigen Monaten noch gesagt.

"Wir wären den Weg gern noch weiter mit ihm gegangen. Wir behalten Bischof Kyrillos Williams mit tiefer Dankbarkeit in Erinnerung. Gott vergelte ihm das Gute, das er für die vielen Menschen erwirkt hat und vollende an ihm was er im Leben bezeugt hat. So wissen wir ihn bei Gott, der ihm eine Wohnung bereitet hat und sind mit ihm über den Tod hinaus verbunden", betont missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber.

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