d53be0d3b6fe6f72f0e7f676f77d766b_w1170_h600_cp missio München - Internationaler Tag gegen Menschenhandel: missio München ruft zu verstärktem Kampf gegen weltweite Ausbeutung auf

Zum internationalen Tag gegen Menschenhandel am 30. Juli fordert missio München ein größeres weltweites Engagement im Kampf gegen Ausbeutung und Zwangsarbeit.  "Kinder, Frauen und Männer werden in vielen Regionen der Welt als billige Arbeitskräfte missbraucht und entrechtet", mahnt der Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerks missio München, Monsignore Wolfgang Huber. "Es ist schockierend, dass heute weltweit viele Millionen von Menschen Opfer von Formen moderner Sklaverei sind. Dabei ist extreme Armut nach wie vor der Nährboden für Menschenhandel und Zwangsarbeit."

Besonders betroffen von den Verbrechen des Menschenhandels sind Frauen und Mädchen, die zum Zweck sexueller Ausbeutung regelrecht wie billige Ware verhökert werden. Wie in vielen anderen Ländern der Welt hat sich die Situation auch im missio-Projektland Indien in den vergangenen zwei Jahren während der Pandemie noch einmal verschärft. "Kinderarbeit und -prostitution haben in der Corona-Zeit extrem zugenommen", berichtet missio-Projektpartnerin Schwester Maria Sheeja, Programmdirektorin des Sozialprojekts Asha Deep – was übersetzt "Licht der Hoffnung" bedeutet. In der indischen Metropole Kolkata kümmert sie sich gemeinsam mit vier Mitschwestern des Ordens Apostolic Carmel Sisters und 26 Sozialarbeitern, Lehrerinnen und einem Gesundheitsteam um die Menschen in rund einem Dutzend Armenvierteln der Stadt. Mit Schul- und Weiterbildungsangeboten wollen sie die Kinder und Frauen vor Prostitution und Menschenhandel bewahren.

"Manche Kinder kommen nie zurück"

Die extreme Armut macht es Menschenhändlern an solchen Orten leicht. Frauen und Männer sehen oft keine andere Überlebensmöglichkeit, als ihre Kinder den sogenannten Vermittlern zu überlassen. Gerne glauben sie dabei den Versprechungen, die Tochter oder der Sohn werde im Süden eine gut bezahlte Arbeit bekommen. "Die Wahrheit ist, dass die Kinder an Clubs und Bordelle in Mumbai verkauft werden. Manche Kinder kommen nie zurück", berichtet Programmdirektorin Sheeja.

Zum Thema Menschenhandel in Indien ist im aktuellen missio magazin die Reportage "50 Rupien für ein Leben" erschienen. Auch eine aktuelle Folge des missio-Podcasts „Reisewarnung!“ behandelt das Thema.

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