Sie planen das Bildungsprogramm in ihrer Pfarrei, organisieren eine Tagung oder sind auf der Suche nach weltkirchlich relevanten Inhalten für ihre Vereinsaktivitäten? Dann kommen unsere Referentinnen und Referenten für Erwachsenenbildung gerne zu Ihnen. In Vorträgen, Workshops oder Einkehrtagen informieren und diskutieren wir gerne über folgende Themen mit Ihnen. Wenn Sie weitere thematische Wünsche haben, besprechen unsere Referentinnen und Referenten gerne mit Ihnen die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.
Vorträge
Buen Vivir - Das gute Leben
Was in Europa häufig unter dem Schlagwort der „Post-Wachstumsgesellschaft“ diskutiert wird, findet in Lateinamerika unter dem Begriff des „Buen Vivir“ eine weitaus positiver-motivierte und teilweise sogar spirituell-angehauchte Bedeutung. In der Verfassung von Ecuador, als erstem und bisher einzigem Land, kommt zum Beispiel seit 2008 der Natur als „Pachamama“ der Status eines Rechtssubjekts zu. Der aus der indigenen Kultur stammende Begriff der „Pachamama“ bezeichnet in der Verfassung einen eher europäisch geprägten Begriff des Raumes, in dem sich das Leben reproduziert und realisiert. Einen weiteren Zugang zum Buen Vivir bildet der „Gaia“-Begriff, der sich vor allem gegen das Artensterben auflehnt.
Christenverfolgung heute
Minderheiten, ob religiöse oder nicht-religiöse, werden in vielen Ländern der Welt diskriminiert, vertrieben oder gewaltsam verfolgt. Der Fokus des Vortrags richtet sich auf christliche Minderheiten. Sie werden im Nahen Osten von fundamentalistischen Gruppen immer mehr verdrängt. Auch in Indien wird die Lebenssituation für Christen und andere religiöse Minderheiten immer schwieriger. Neben den individuellen Schicksalen der Betroffenen werden dadurch auch fast 2000-jährige Kirchentraditionen bedroht und teilweise zerstört.
Flucht in und aus Afrika
Papst Franziskus bezeichnet die aktuelle Flüchtlingskrise als die schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg. Viele Flüchtlinge lassen alles zurück und riskieren alles, sogar ihr Leben, um ihre Heimat verlassen zu können. Die Fluchtursachen sind von Land zu Land unterschiedlich. In dem Vortrag werden am Beispiel verschiedener afrikanischer Länder (z.B. Äthiopien, Eritrea, Nigeria, Senegal) Fluchtursachen dargestellt und Perspektiven aufgezeigt, wie die Fluchtursachen in den Herkunftländern bekämpft werden können
Fluchtursachen bekämpfen
Flucht aus der eigenen Heimat bedeutet für die Betroffenen stets, alles zurückzulassen – geliebte Menschen, Familie, berufliche und kulturelle Einbindung sowie Hab und Gut. Fluchtgründe sind nicht immer Krieg oder politische Verfolgung, sondern in vielen Fällen auch Armut, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit oder die Zerstörung des Lebensraum durch die Folgen des Klimawandels. Die Bekämpfung solcher Fluchtursachen bildet einen Schwerpunkt der Projektarbeit von missio. Im Vortrag wird anhand von Projektbeispielen aufgezeigt, wie kleine Projekte vor Ort helfen können, die Lebenssituation der Menschen zu verbessern und dadurch Fluchtursachen zu bekämpfen.
„Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern…“ (Mt 28,19) – Mission heute
Ein weihnachtlich geschmückter Plastiktannenbaum bei 30 Grad Hitze in Indien; eine weiße Jesusfigur an einem Kreuz in einer Kirche in Afrika; ein weißer Missionar im Ordensgewand, der sich auf einer Sänfte von Ureinwohnern durch ein Bergland in Ozeanien tragen lässt – diese Bilder prägen immer noch das Bild christlicher Mission. Was uns heute vielfach als skurril erscheint, spiegelte die fromme Überzeugung der Missionare im 19. und 20. Jahrhundert, die den Menschen auf anderen Kontinenten im Zuge der Kolonialisierung durch die Verkündigung eines westlich geprägten Christentums ein besseres Leben und ewiges Heil bringen wollten. Durch das II. Vatikanische Konzil, insbesondere die Kirchenkonstitution (LG 13-17), wird ein völlig neues Verhältnis zu anderen Religionen und Kulturen eröffnet. Deshalb wird heute Mission als ein gegenseitiger Prozess verstanden. Aus Empfängern werden Partner, aus Bekehrung wird Dialog.
Interreligiöser Dialog in den missio-Projektländern
Vor allem in Ländern, in denen starke fundamentalistische Strömungen existieren, ist es wichtig, dass interreligiöse Gespräche zwischen Glaubensführern und Gläubigen verschiedener Religionen stattfinden. Ein Beispiel für gelungenen interreligiösen Dialog ist das Peace Center in Lahore, Pakistan. Im Vortrag kommen Projektpartner von missio in Form von Interviewausschnitten zu Wort und berichten über die Situation vor Ort und ihre Art und Weise, den interreligösen Dialog zu fördern.
Klimawandel, Gerechtigkeit und Entwicklung
Das Gerechtigkeitsproblem, das durch den Klimawandel entsteht, lässt sich in einer groben Vereinfachung folgendermaßen ausdrücken: Diejenigen leiden am meisten unter den negativen Folgen des Klimawandels, die am wenigsten zu dessen Verursachung beigetragen haben. Der Vortrag zeigt Herausforderungen und Lösungsstrategien für dieses komplexe Gerechtigkeitsproblem auf und lädt zu einer gemeinsamen Diskussion ein.
Thomaschristen in Indien
Der Legende nach kam 52 n. Chr. der Apostel Thomas an die Süd-Westküste Indiens, um Juden und Inder zum Christentum zu bekehren, Wunder zu wirken und erste Priester zu weihen. Zudem gehen sieben Kirchenbauten auf ihn zurück. In Mailapur, in der Nähe des heutigen Chennai, fand er den Märtyrertod und wird seitdem dort verehrt. Heute bilden die Thomaschristen keine homogene Gruppe mehr, sondern haben sich in eine Vielzahl an Teilkirchen aufgespalten. Die syro-malabarische und die syro-malankarische Kirche sind zwei mit der römisch-katholischen Kirche unierte Rituskirchen. Der Vortrag gibt einen Überblick über die fast 2000-jährige Kirchengeschichte Indiens und verdeutlicht dadurch die heutige Situation der indischen Christen.
Weltkirche in Afrika, Asien und Ozeanien
Die katholische Kirche ist ein sogenannter „global player“, ein weltweites Netzwerk in religiöser und sozialer Hinsicht. Gleichzeitig sind die Kulturen und Traditionen in den verschiedenen Ländern teilweise sehr unterschiedlich. In der Geschichte hat das oft zu Unverständnis, Bevormundung und Ungerechtigkeit geführt. Heute ist es eine Chance, durch den kulturellen Reichtum einer globalen Gemeinschaft die verschiedensten Herausforderungen zusammen anzugehen. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Wirkungsländer von missio und den Reichtum der kulturellen Vielfalt.
Seminare (eintägig oder mehrtägig)
Grundkurs Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit
Die aktuelle Hungerkatastrophe am Horn von Afrika, zunehmende Fluchtbewegungen aufgrund von Krieg und den Folgen des Klimawandels sowie das Erstarkten nationalistischer Kräfte weltweit zeugen von der bleibenden Bedeutung nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit. Der Grundkurs beginnt mit einem globalpolitischen Blick auf die Thematik und beschäftigt sich im zweiten Teil mit der konkreten Projektarbeit von NGOs. Die Untersuchung der Motivation und der Beiträge der katholischen Kirchen bilden dabei einen Schwerpunkt.
Methodenseminar zur Medienkompetenz mit weltkirchlichem Bezug
Filme, Serien und andere populäre Medienformen erreichen ein großes Publikum. Ihre Botschaften finden Gehör. Pater Tonino Pasolini, ein missio-Projektpartner aus Uganda, betreibt deshalb einen Radiosender und gibt armen Menschen eine Stimme. Father Bernard Chameogo, ein missio-Partner aus Burkina Faso, verpackt seine Botschaft von sozialer Gerechtigkeit und interreligiösem Dialog, in Soup Operas, die im ganzen frankophonen Raum ausgestrahlt werden. Mithilfe von Beispielen aus ihren Arbeiten erarbeitet das Seminar ein Methodenwissen zur Medienkompetenz und gibt dabei Einblick in die Lebenswelten Ugandas und Burkina Fasos. (Gute Englischkenntnisse sind von Vorteil)